Grands Ensembles heißen in Frankreich die Großwohnsiedlungen, oder, verbreiteter, Plattenbausiedlungen. Grand Ensemble klingt natürlich größer, heroischer, und so lachen Lars und Udo in Eberswalde, als wir im Brandenburgischen Viertel sitzen und ich den Begriff erwähne. Französische Filmreihen haben sich mit den Grands Ensembles beschäftigt, „vom Symbol der Modernität zu dem des Elends“, darunter „Rue des Prairies“ (1959) und „Mélodie en sous-sol“ (1962) mit Jean Gabin.
HLM, habitation à loyer modéré (Wohnung mit gemäßigter Miete), ganz flüssig gesprochen als Aschelem mit Betonung auf der letzten Silbe, ist eine viel verwendete Bezeichnung für den Plattenbau. Verwendet wird auch ZUP, zone à urbaniser en priorité. Die französischen Architekten Lacaton & Vassal haben 2021 den Pritzker Architekturpreis für ihre kollaborativen Umbauten von HLMs bekommen.
Die Zeichnung zeigt ein Gebäude in Allonnes, Rue Léo Delibes und Rue Emmanuel Chabrier, kurz vor dem Abriss.